Moin moin
So, diese Woche hab ich mal Zeit gehabt, ein kleines Resumee der Veranstaltung in Aabenraa zu schreiben.
Ich denke, ich gehe mal chronisch an die Sache ran - und möglichst kurz.
Freitag, 15 Uhr:
Die Anreise rückt näher, 16:30 etwa ist Abfahrt ab Kiel in Richtung Flensburg.
Dort dann 50min Aufenthalt und Umstieg in eine dänische Regionalbahn.
19:30 dann Ankunft in Rodekro. Nun "nur noch" 7KM mit dem großen
Wanderrucksack (indem alles vom Zelt bis zum Flickzeug verstaut ist) zum Veranstaltungsgelände
in Aabenraa fahren.
Ein Glück, ging es fast nur Berg-ab. Der nächste gedanke war dann: Oh Gott, nach dem Rennen diese Strecke
wieder zurück .... *gräuel*
Auf dem letzten Stück jagt mich Google Maps doch tatsächlich sogar noch ein paar 100 Meter über die Strecke.
Da hab ich schonmal einen kleinen Eindruck sammeln können.
Nun aber endlich angekommen in der Zeltarea.
Zelt aufgebaut, soweit alles erstmal schön hergerichtet und da es noch Hell war, konnte ich mir
einen kleinen Testride auf der Strecke nicht verkneifen.
Vor mir fuhr ein dänisches Team, welchem ich mich anschloss, damit ich auch richtig herum fahre.
Es war trocken, der Boden hatte super Grip und machte einfach Spaß, diese Test-Runde.
Dann kam der Abend und die Nacht.
Diese verlief leider SEHR SEHR unglücklich und vor allem Ungemütlich für mich.
Ich beobachtete nahezu STÜNDLICH den Wetterbericht auf 5 verschiedenen Websites.
Keine hatte weder Gewitter, Blitz und Donner, noch Regenschauer in den Maßen angekündigt, wie dies
in dieser Nacht geschehen war.
Mein kleines 1-Mann Zelt war schon über 15 Jahre alt und laut Wetterbericht dachte ich mir,
dass es diese Nacht wohl noh gehen würde.
Aber nichts ging!
Zunächst schien alles gut von Innen, als der Regen dann schlussendlich doch
stärker wurde als gedacht und das Gewitter direkt über mir war.
Langsam tropfte es von der Zeltdecke, obwohl ich diese nicht berührt hatte.
Da musste ich mir dann was einfallen lassen.
Es war schon 1 Uhr nachts und eigentlich wollte ich da schon schlafen.
Nun musste ich mir aber was überlegen. Ich konnte mich dran erinnern, dass ein dänisches Team mit 2 Riesen
Pavillons aufwartete - und bereits im Wohnwagen schlief.
Ich nutzte eine kurze Regenunterbrechung, zog alle Heringe aus der Erde und schleppte das Zelt an 2 Ecken
hinter mir her - 30Meter über die Wiese - unter einen der Pavillons.
Nach dem wiederaufbau (geht z. Glück schnell) wischte ich das wenige, aber nervige Nass aus dem Inneren trocken
und fand nun endlich Ruhe.
Die Uhr war nun schon 2:30Uhr!
So ein besch*****es Pech aber auch.
Ps.: ein hübsches und gutes Zelt von Decathlon ist schon im Warenkorb.
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Der Morgen, 7Uhr am Renntag.
Ich schlüpfte aus meinem wohlgewärmten Schlafsack, ab in die Schlabberklamotten und begrüßte die dänischen
Besitzer des Pavillons auf English und erklärte kurz, warum ich hier bin. Sie haben es verständlich aufgenommen.
Ich sagte, ich zieh das zelt gleich ein Paar Meter weg, dann haben Sie ihren Platz wieder. Alles gut.
Dann ging ich zur Startnummern-Ausgabe, erledigte die morgendlichen Rituale und frühstückte.
Kaffee satt und mein Bester Kumpel alias Rennbetreuer für den Tag war von Kolding auch schon aufgebrochen
und bald vor Ort.
9 Uhr:
Der mittlerweile nur noch leichte Regen stellte langsam seinen Dienst ein, es begann heiter bis
wolkig zu werden und einem trockenen Start steht nun nichts mehr im Wege.
9:55 Uhr:
Der start steht kurz bevor.
En Blick auf meinen Tacho verrät mir, dass ich mal runter fahren soll. Puls von 150. Aufregung eben
Dann gings endlich los!
Vorerst auf eine Einführungsrunde von 5KM länge.
Erst Wiese, dann Straße und Schotter.
Es folgten Trails ... Jaa .... Wo waren die Trails?
Der Regen sorgte bereits auf den ersten kilometern für Matschige Reifen, Getriebe und Klamotten.
Toll dachte ich. Gestern abend war alles so schön fahrbar. und nun?
Nur noch Gerutsche, nervende, quietschende Scheibenbremsen, knarzende Schaltungen - und das schon in
der ersten Runde.
Das kann ja heiter werden ...
In der 3ten Runde kam dann für mich die erste Sorge. Zu viel Schmutz im Antrieb, Chainsucks vom kleinen Kettenblat
Was für ein Nervkram. Ich bin dann erstmal raus. (Kollege war Mechaniker bei Megabike damals)
Hab Ihm erklärt, was los ist. Erstmal Reinigen an der BikeWash, dann nochmal geguckt, nichts gefunden.
Alles neu geölt, mich selbst kurz gestärkt und Luft geschnappt.
Wieder ab auf die Piste.
4. Runde nun, wieder der Antrieb dicht. Chainsucks ohne ende, kein Uphill, den ich hochtreten konnte,
also blieb ich auf dem Mittleren, damit gings dann, zog aber mehr Körner.
So fuhr ich dann die 4te Runde zuende und machte eine Halbstündige Pause.
Wieder Bike gereinigt, fresh gemacht etc.
Runde 5 und 6 liefen dann auf dem mittleren Blatt ganz gut und ich kam sauber durch.
Dann war aber Ende. Nichts ging mehr - alles hat gekribbelt und sagte: Fährst du noch ne runde, fährst du die nicht zuende!
Da hab ich dann lieber drauf gehört. Diese Verhältnisse von Strecke zu Höhenmetern war ich nicht gewohnt.
Am Ende war es dann in meiner Klasse (Solo Herren) von 49 Startern der 34. Platz mit 6 gefahrenen Runden. Von allen, die ebenfalls
6 Runden gefahren sind, war ich sogar der Beste. Kleiner Wehrmutstropfen
Ich bin mit meiner Leistung mehr als zufrieden und überaus glücklich, dass ich diese Erfahrung dort sammeln konnte und durfte.
Zuhause angekommen musste ich natürlich mal der Sache mit den Chainsucks auf den Grund gehen.
Und ich habe ihn gefunden!
Beim letzten Wechsel des mittleren Kettenblattes habe ich noch nicht gewusst, dass dieses an der Innenseite des Lochkreises eine
kleine "Nase","Zapfen" hat, welche hinter dem Kurbelarm stehen muss.
Ebenfalls habe ich das kleinste Kettenblatt getauscht und dort beim abbau des alten auch fest gestellt, dass diese kleine Nase
nicht hinter der Kurbel platziert war.
Diese Info habe ich in den tiefen des Internets gefunden, da es offiziell nirgendwo nieder geschrieben zu sein scheint.
Nun läuft alles wieder absolut reibungslos! Was für ein Irrsinn
wirklich mega Schade, dass ich das nicht schon vor dem Rennen entdeckt und gemerkt habe.
So, nun ist aber genug
Das war meine Erfahrung zu Aabenraa
Vielen Dank fürs Lesen.
LG, Pierre