BO-CTF Marathon -- Die Story

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Felix

BO-CTF Marathon -- Die Story

Beitrag von Felix »

Da in unserem Verein über fast jede Ausfahrt ein Bereicht geschrieben wird, so finde ich sollte auch die Marathon Gruppe einen Bericht bekommen.

An diesem Sonntag trafen sich ein Hand voll unerschrockener um mittel März bei Schnee und Temperaturen unter 0° einen Marathon im Gelände zu fahren. Die Gruppe bestand zum größten Teil aus bekannten Gesichtern, denn die meisten Fahrer kannte ich von den vorausgegangenen CTF’s schon. Als Guides waren David und ich (Felix) eingeplant.

Kurz vor dem Start versucht Jens dann den Fahrern noch etwas Angst zu machen. Aber keiner ließ sich von dem Endschluss abbringen die Marathon Strecke zu fahren.

Kurz nach halb 10 ging es dann auf die Strecke. Da David erst am Tag vorher erfahren hat das er Marathon fahren muss da ein andere Guide krank geworden ist, musste die Gruppe bis zur ersten Verpflegung zusammen bleiben. So wurde sich auf dem ersten teil der Strecke warm gerollt, auch das Gelände war hier noch nicht besonders schwer.
Kurz bevor wir den Ahrendsee erreichten, gab es den ersten Zwischenfall. Nachdem wir von der Strasse abgebogen waren und eine verschneite und vereiste Abfahrt hinter uns gebracht hatten fehlte plötzlich David mit einem weiteren Fahrer. Nachdem wir einige Minuten gewartet hatten versuchte ich David mit dem Handy zu erreichen, E-Plus sei dank hatte ich natürlich keinen Empfang. Ich machte mich also auf, den Anstieg zurück zu fahren. Hier kam David mir dann entgegen. Veit ein Teilnehmer der Gruppe hatte sich das Ventil von seinem Schlauch abgerissen, und der Schlauch musste gewechselt werden.
Da David nun wieder da war wollte auch ich wieder auf mein Rad steigen um die letzten Kilometer zur Verpflegung zu fahren.
Hier musste ich dann feststellen das auch ich einen Platten hatte. Da David nun wusste wie es bis zur Verpflegung weiter ging, fuhr er mit der Gruppe bis zur Verpflegung, und ich zog in mein Tubless-System einen Schlauch ein. Danach machte ich mich so schnell wie möglich auf den Weg um meine Gruppe einzuholen, dies gelang mir aber erst an der Verpflegung.
Bis hier war das Tempo eher ruhig gewesen. Im nachhinein waren einige wahrscheinlich froh das sie hier einige Körner gespart haben, denn die Strecke sollte nicht einfacher werden.

Nachdem sich alle für die weiteren Kilometer gestärkt hatten, und ich mithilfe einer Standpumpe auch wieder genug Luft im Reifen hatte machten wir uns auf den Weg. Ab hier sollte die Gruppe getrennt werden. Allerdings musste ich feststellen, dass fast alle Teilnehmer der Gruppe auch das schnellere Tempo fahren konnten. Ich versuchte gleichmäßig schnell zu fahren, denn das Tempo durfte nicht zu schnell werden, immerhin war die Strecke noch ganz schön lang. So fuhren wir schön gleichmäßig zur zweiten Verpflegung, bis hier war das Gelände noch nicht so schwer. Auf den Asphalt-Passagen wurde ein zügiges Tempo gefahren, und zum ersten mal erlebte ich wie eine Zweierreihe auf einer CTF ohne etwas zu sagen sofort funktionierte. :lol: So erreichten wir die zweite Verpflegung. Bis hier waren bis auf David mit 2 weiteren Fahrern alle in meiner Gruppe geblieben.
Bei der Verpflegung wurde dann erst mal heißer Tee getankt.

Bis hier hatten wir etwa die Hälfte der Kilometer geschafft. Allerdings sollte die zweiter Hälfte deutlich schwerer werden. Als wir wieder aufbrachen, trennte sich der erste Fahrer von uns. Die Strecke hatte seine Bremsbeläge restlos aufgebraucht und er wollte nun auf der Strasse Richtung Felde aufbrechen. Ich erklärte ihm kurz wie er fahren muss und begab mich dann mit meinen Fahrern in den Trail am Schierensee.
Dieser begrüßte uns gleich mit einer Schiebepassage, den der Schnee war hier nicht leicht zu befahren. In dem Waldstück zog sich dann eine schmale braune Spur durch den Wald. Es war nicht zu übersehen das hier schon knapp 50 Mountainbiker durchgefahren waren. So war der Weg aber wenigstens einigermaßen gut zu befahren, nur einige quer liegende Bäume zwangen einen hin und wieder zum absteigen. Ein Fahrer aus Neumünster zog dann auch Parallelen zu dem bekannten Trail von der Bordesholm CTF. Hiermit lag er auch gar nicht so falsch, es war zwar nicht der gleiche Trail aber immerhin der gleiche See nur halt auf der anderen Seite.
Als der Trail geschafft war wurde kurz gewartet bis alle Fahrer wieder beisammen sind. Leider mussten wir feststellen das Jens nun einen Platten hatte. Nach kurzem überlegen beschlossen wir auf ihn zu warten, da wir befürchteten das David mit seinen Begleitern einen größeren Rückstand hatte. Ein Fahrer aus Kattenberg konnte Jens dann mit einem Schlauch aushelfen, so das wir mit vereinten Kräften auch schnell weiter fahren konnten. Kurz danach wurden wir von David eingeholt. Dieser hatte seine beiden Begleiter mit einer gerissenen Speiche auf der Strasse nach Felde zurück geschickt.
Nun ging es auf der Strasse direkt zu den Bergen. Als erstes wurde der Blotenberg bezwungen. Der Anstieg war dabei noch recht leicht zu schaffen. Schon hier erinnerte ich mich wie ich Mitte der Woche den ganzen Blotenberg herunter geschoben hatte, da dort knietief Schnee lag. In der Abfahrt war ich dann aber positiv überrascht das es doch so gut ging. Viele Teile waren Abgetaut und dort wo noch Schnee lag war zumindest eine Spur befahrbar.
Wieder auf der Strasse angekommen sammelte sich die Gruppe wieder. Dies klappte mittlerweile ganz von alleine, was mir die Arbeit als Guide doch deutlich leichter machte. Schnell wurden die wenigen Meter bis zum Jugendherbergsberg abgespult.

Ab hier sollte der mit abstand härteste Teil der Strecke folgen. Im Anstieg war die Strecke noch gut zu schaffen, auch wenn sich hier die Gruppe schon ganz schön auseinander gezogen hat. Die Leistungsunterschiede wurden durch die schwerer werdende Strecke deutlicher. Oben wurde dann wieder gewartet. Da der Weg über das Feld fast vollständig von einer Schneewehe bedeckt war mussten wir fast die ganze Zeit auf dem Feld fahren, hier war der Boden stark aufgeweicht und es musste um jeden Meter gekämpft werden. So dauerte es auch einige Zeit bis sich alle Fahrer das Feld überwunden hatten.
Da wir bis hier schon etwa 4:30 unterwegs waren trennte sich Sven aus Neumünster von uns, ihm lief die Zeit davon und er machte sich so auf den Weg zurück nach Felde. Ein Blick in die Runde zeigte mir dass kein Fahrer die Chance ergriff und sich ihm anschloss. Offensichtlich waren sie alle fest entschlossen die Streck zu schaffen.

Als nächstes sollte der Tüteberg bezwungen werden. Ich konnte mich noch dunkel daran erinnern das jemand aus meinem Verein noch kurz vorher hier oben gefahren war und gesagt hatte es sei ohne Probleme zu machen. Vielleicht hätte er auch verraten sollen wie das gehen soll. Die Strecke wurde immer schlechter, so dass der Berg fast komplett zu Fuß bewältigt werden musste. Hier wurden die Leistungsunterschiede erneut deutlich. Während einige noch den Berg rauf schoben, waren die schnelleren schon ein Stück den Berg herunter gefahren um so dem Wind zu entgehen. Aber irgendwann hatte auch der letzte den höchsten Punkt der CTF erreicht. Oben auf dem Tüteberg wurden wir dann erneut von David eingeholt, er hatte an dem Berg davor den Anschluss verloren, konnte hier aber wieder aufschließen.
Gerade als ich oben angekommen war klingelte mein Handy. Carsten erzählte mir das Christian in dem Wald nach Groß Vollstedt über 30 Minuten lang bikeschieben musste, da es dort gar nicht möglich war zu fahren. Wir sollten also auf der Strasse zum letzten Verpflegungspunkt fahren. Danach sollte die Strecke ganz normal zu ende gefahren werden. Ich gab die Nachricht an David weiter und wir begannen mit der Abfahrt. Zu beginn musste auch hier geschoben werden, da der Schnee zu hoch lag, und ein Stacheldraht gefährlich nahe an der Strecke stand.
Irgendwo in dieser Abfahrt musste Frank , der einzige Crosser, gestürzt sein. Als ich am Ende der Abfahrt ankam, beschäftigt er sich gerade mit der Kette seines Crossrades. Bei diesem Sturz hat er sich wohl das Schaltwerk verbogen so, dass er nun nicht mehr richtig schalten konnte.
Allerdings war schalten zu diesem Zeitpunkt bei den Meisten sowieso nicht mehr möglich, da vor lauter Dreck und Eis fast nichts mehr richtig funktionierte.

Als wir wieder auf der Strasse angekommen waren, machten wir uns wie befohlen auf direktem Weg zur Verpflegung. An dem Anstieg zog sich die Gruppe wieder auseinander, oben wurde dann aber langsam gefahren bis alle wieder zusammen waren. Mit zügigem Tempo ging es nun zur letzten Verpflegung. Hier gab es dann erneut Warmen Tee, der extra für die Marathonfahrer zurückgehalten wurde. Auch wurde bei dem Essen noch einmal kräftig zugeschlagen.
David hatte auf dem letzten Stück erneut den Anschluss verloren, er beschloss auf direktem Weg nach Felde zurück zu fahren. Einige Fahrer überlegten mit ihm zusammen zu fahren, aber nachdem ich wieder losgefahren war, war doch wieder die ganze Gruppe hinter mir. Offensichtlich konnten sie alle nicht genug bekommen, und so wollte ich ihnen auch die letzten Waldstücke nicht ersparen. Auf einem breiten weg ging es in Richtung Brux, kurz vor Brux bogen wir dann erneut in den Wald ab.
Hier war ich doch etwas erstaunt als ich feststellen musste, dass hier keine Reifenspuren im Wald waren. Obwohl ich am Telefon noch gefragt hatte ob der Rest der Strecke zu befahren sei, hatten alle 66 km Gruppe dieses Stück ausgelassen. Aber da ich ja nun schon wusste das meine Gruppe nicht genug bekommen konnte wollte ich dieses Stück noch fahren, in der Hoffnung das es irgendwie zu befahren war.
Es stellte sich heraus das dieses Waldstück tatsächlich ganz gut zu befahren war, allerdings ließ die Kraft bei einigen Fahrern nun deutlich nach so, dass das Tempo vor allem an den Anstiegen herausgenommen werden musste.
Irgendwann war aber auch dieses Waldstück zu ende, und die rettende Strasse war erreicht. Ab hier ging es bis kurz vor Felde auf der Strasse entlang. Das Tempo wurde wieder schneller, und die schwächeren Fahrer wurden im Windschatten mitgezogen.
Kurz vor Felde bogen wir dann erneut in das Gelände ab, denn wir wollte das Ziel ja von der richtigen Seite durch den Torbogen hindurch erreichen, um so ein Finisherfoto zu bekommen.
Leider hatte keiner der im Ziel anwesenden an uns gedacht, so das wir alleine durch das Ziel fahren mussten.

Im Ziel hatten wir eine Gesamtzeit von 6 Stunden und 9 Minuten, wir sind über 90 km gefahren. Während der Tour hatten wir einen Speichenbruch, 3 Platten, ein verbogenes Schaltwerk, und fast keiner hatte noch Bremsbeläge.

Zum Schluss bleibt mir nur noch mich bei meiner Gruppe zu bedanken. Ich fand die Gruppe hat sehr gut funktioniert, und mir dadurch die Arbeit als Guide sehr vereinfacht.
Ich hatte eine menge Spaß in dieser Gruppe.

Ich hoffe ich hab jetzt nichts vergessen, ansonsten immer her mit euren Geschichten. :lol:


Felix
Klaus Bülck

Marathon in Felde

Beitrag von Klaus Bülck »

Moin Moin !

Leider komme ich erst heute dazu: Felix, vielen Dank für Deine tolle Führung. Dank Deiner Umsicht hatten wir keinerlei Probleme. Du hattest jederzeit den Überblick !
Die Strecke war sehr anstrengend, trotzdem hatten wir immer Spass in der Gruppe. Wer unter diesen Umständen die 90 km durchgestanden hat, kann darauf schon ein bischen stolz sein !
Das Miteinander hat prima funktioniert.

Gruss Klaus
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