Vulkanbike-Eifel-Marathon 11.09.04

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Jens

Vulkanbike-Eifel-Marathon 11.09.04

Beitrag von Jens »

Ach was war dass schön!

Zum Vulkanbike in Daun waren meine Freundin und ich schon früher angereist und hatten ein paar Tage am Rande der Eifel verbracht. Im Training am Swisterberg hatte es mich natürlich drei Tage vor dem Rennen noch kräftig zerlegt. Auch die Nacht vor dem Rennen war toll. Ich schaffte es, auf dem Weg zum WC eine Treppe herunterzufallen. Toll! Geregnet hat es am Vorabend, wie hätte es auch anders sein sollen auch noch.

Veit und Felix reisten am Vortag des Rennens an und wählten wie üblich die lange Distanz, diesmal 101 Kilometer. Ich wählte - niemand wird es überraschen - die 60 km- Runde. 43 km wären auch noch möglich gewesen.

Am Start trafen wir Helden uns erst mal nicht. Felix und Veit klärten die Sache diesmal sehr schnell unter sich. Veit hatte klar die besseren Beine und verließ Felix bereits bei Kilometer 10. Felix wurde diesmal arg gebeutelt, denn nach einem Sturz war der neue Sattel hin. Spötter würden jetzt sagen wie üblich, denn offenbar besteht zwischen Herrn B. und der Defekthexe ein Abkommen, dass bei fast jedem Marathon von Felix ein Sattel als Opfer fordert. Entmutigen ließ sich Felix aber nicht, mit roher Gewalt wurde der Sattel zurechtgewiesen und in eine neue fahrbare Form gezwungen. Es konnte also weiter gehen.

Im Gegensatz zu unseren Leistungsträgern startete ich leider nicht aus dem ersten Startblock. Mein Platz war in Startblock 6 von insgesamt 8 Blöcken. Ein Umstand, der mich zunächst nicht weiter störte. Doch schon kurz nach dem Start wurde mir die Misere voll bewusst. Wie ich es eigentlich nur von Autobahnen kenne kam es tatsächlich bei diesem Marathon zum Stau. Bereits am ersten Anstieg gab es stockenden Verkehr. Alle Verrückten, die am Start wie von Sinnen los gebrettert waren, standen nun schier regungslos mit viel zu großen Gängen am Berg und blockierten fast alle Spuren. Nun gut, ich bin durchgekommen und habe diese Menschen auch nicht wieder sehen müssen.

Im Wald zwischen Berg und Tal, es galt insgesamt 1450 hm auf der 60er Runde zu überstehen, wurde es dann rasch matschig und tief. Aber ich hatte ja vorn mein Schutzblech, so dass Sichtprobleme wie in Willingen nicht auftraten. Die Strecke war einfach super, ein idealer Ausklang für die diesjährige Marathonsaison. Gelegentlich wurden die Trails sogar namentlich ausgeschildert. Es gab alles - Wiesenabfahrten, Wurzelpassagen, üble lange Steigungen und herrliche Trails. Unter anderem verlief die Strecke über ein altes römisches Aquädukt und durch einen gut 250 Meter langen ausgedienten Eisenbahntunnel. An den gut sortierten Verpflegungen gab es alles was man im Rennen so benötigt, sogar Servicepunkte für die Räder waren eingerichtet. Sogar das Wetter spielte mit und gegen Mittag ließ sich die Sonne blicken.

Alles perfekt? Na ja, die Geschichte mit dem Stau geht noch weiter. Vor zwei wirklich derben Abfahrten kam alles zu stehen. Und ich meine wirklich alles. Die gerade gutgemachten Plätze lösten sich in Wohlgefallen auf. Mitten im Wald standen ca. 250 Fahrer und warteten stur darauf, dass ihr jeweiliger Vordermann zu Tal schob. Nichts ging mehr. Ich glaube, dieser Spaß hat mind. 10 – 15 Minuten gekostet. Fahren wäre hier allerdings ohnehin nicht möglich gewesen. Leider sahen die üblichen Chaoten dies nicht ein, so dass deren Stürze das Schlagestehen noch verlängerten. Zur allgemeinen Genugtuung stürzten sie alle.

Nach gut vier Stunden Spaß war ich endlich glücklich im Ziel. Hier erhielt man nun noch die Abschlussverpflegung. Etwas später trudelten noch Veit und Felix ein. Nach einiger Zeit der Erholung und der Verarbeitung des eben Erlebten trennten wir uns, um getrennt gen Heimat zu reisen.

Jens :wink:

P.S.: Bilder sind im Album zu finden.
Felix

Beitrag von Felix »

Also Jens hat ja schon vieles Berichtet, ich schreibe dann noch mal was uns sonst noch so widerfahren ist.

Wir (also Tristan, Veit und ich) sind am Freitag morgen aufgebrochen in Richtung Eifel. Tristan hatte uns vorher schon ein Zimmer in der Örtlichen Jugendherberge besorgt, so das wir auch schon ein Zimmer hatten. Dort angekommen, wurden schnell die Zimmer bezogen, und dann wurde die Strecke unter die Räder genommen. Wir entschlossen uns die 40km zu fahren die am Samstag die 2. Runde des Marathons werden sollte.
So konnten wir uns die Strecke dann wenigstens bei schönstem Wetter begutachten.

Während der Nacht begann es dann Kräftig an zu Regnen, und so stand uns „wie immer“ ein matsch Rennen bevor.
Schon Morgens auf dem Weg zum start merkte ich das mit meinem Magen nicht alles in Ordnung war. Am Start waren wir dann früh genug das wir in der Ersten Startreihe standen, zusammen mit mit all denn Profis. Als dann zur Startlinie aufgerückt wurde, konnte ich ist mit nicht verkneifen mit viel Schwung wieder ganz nach vorne zu fahren. Veit ging das ganze etwas langsamer an und stand kurz hinter mir. Nach dem Startschuss gelang es mir dann für etwa 3 Meter auf platz 3 des Feldes zu liegen, also einem Podestplatz. Allerdings hielt das nicht lange an, denn Danowski und Co. meinten sie müssten etwas schneller denn Berg rauf fahren. Bis etwa zu mittel des Startanstiegs, war ich dann am Hinterrad der Spitzengruppe. Dann musste ich aber einsehen, das ich die nächsten 99,9km dieses Tempo wohl nicht fahren kann, und ließ mich dann vorsichtshalber zurückfallen. Naja ich hatte zumindest meinen Spaß und hoffe mal auf eine Schönes Startbild :) .

Nach den Startspielererin versuchte ich erst mal ein bisschen in denn Rhythmus zu kommen, was mit heute aber nicht richtig gelingen wollte. Auch die erste Abfahrt die schon ziemlich matschig war macht mit nicht viel mehr Hoffnung, da ich vor allem im Matsch nicht besonders gerne und gut fahre.
Wie erwartet holte mich Veit rechte schnell ein. Wir fuhren so eine ganze zeit gemeinsam, wobei ich in denn sehr schlammigen Abfahrten immer einige Meter auf ihn verlor, und danach wieder ran fahren mußte. In einer eigentlich nicht besonders schweren abfahrt in der ich direkt hinter Veit fuhr, blieb ich dann mit dem Lenker irgendwo hängen glaube ich, zumindest verschlug es mir komplett denn Lenker und ich überschlug mich dabei recht kräftig, hierbei schlug das rad dann mit dem Sattel auf, und dieser wurde dabei stark verbogen. Ich versuchte erst schnell wieder auf das rad zu kommen, um denn Anschluss an Veit nicht zu verliehen, konnte aber kaum sitzen ( wir trennte uns also nach dem Sturz und nicht davor). So mußte ich die nächsten Kilometer noch einige male denn Sattel richten, bis er soweit zurechtgebogen war, das ich wenigstens weiter fahren konnte. Veit war zu diesem Zeitpunkt aber schon weit weg. Unter diesem Sturz, dem defekten Rad und der immer schlechter werdenden strecke litt meine Moral dann ganz gewaltig. So konnte es mich auch nicht ermutigen, das ich bei der ersten Verpflegungsstation und auch etwas später bei km 40 Veit noch sehen konnte. Es half auch nichts das ich ziemlich genau auf dem Zielstrich nach einer Runde meinen 10000km in diesem Jahr beendete( ok während des Rennens hab ich das glatt vergessen :) ).

So „rollte“ ich mehr oder weniger bis etwa Kilometer 70. Jetzt wurde das Wetter besser, und langsam fing ich auch wieder an mit mehr Schwung die Abfahret hinunter zu fahren. Vorher bin ich doch ziemlich vorsichtig gefahren, um nicht noch einen Sturz zu riskieren. Nach und nach holte ich so die Gegner die ich vorher ziemlich lustlos vorbeiziehen gelassen habe wieder ein. Selbst im Schlussanstieg gelang es mir noch 3 direkte Konkurrenten aus meinem Startblock abzuhängen.
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